Mensch, Musik! #7
Statt Land Meer

Cities Land (In) Ocean
mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (RSB)

Ausgebeutet, vergiftet, mit Bomben überzogen. Die menschliche Zerstörungswut und ihre Folgen ist Thema der „Mensch, Musik! #7“-Performance. Während Claude Debussy mit „La Mer“ noch romantisch-naiv auf die Natur schauen konnte, hat der Mensch das Meer, den Ursprung allen Lebens, inzwischen verseucht und vermüllt. Tiere und Insekten (Christopher Cerrone, „The Insects became Magnetic“) sterben aus. In einer der größten menschengemachten Katastrophen, der Atombombe auf Hiroshima und Nagasaki, sterben Hunderttausende (Krszysztof Penderecki, „Threnos“). Auch die junge japanische Pianistin Akiko stirbt in Hiroshima, ihr Klavier jedoch wird bis heute für Konzerte bespielt – noch mit Glassplittern durch die atomare Druckwelle im Korpus. Von diesem Klavier und Akikos erhaltenem Tagebuch handelt Dai Fujikuras „Akiko’s Piano“. Ihre Geschichte lässt tauchgold durch Fritzi Haberlandt erzählen. Die Performance gibt sich jedoch nicht mit Klagen und Anklagen zufrieden, sondern sucht mit den Mitteln der Kunst nach Möglichkeiten der Heilung. Sie fordert mit dem jüdischen ethischen Gebot „Tikkun Olam“ (Sarah Nemtsov) die Heilung der Welt als Aufgabe jedes denkenden Menschen. Und Catalyst-Künstlerin Natalie Szende schließt mit ihrem meditativen Auftragswerk „Oceanic Oscillations“ den Kreis zum Meer, zu unserem Ursprung.

Mit absurd forschendem Blick auf die vielen ungelösten Fragen lotet tauchgold den Zustand unserer Welt aus; fragt, staunt, fragt erneut …, gibt nicht auf.

In Partnerschaft mit Catalyst - Institute for Creative Arts and Technology.

Yu Kosuge, Klavier
Natalie Szende (catalyst), Komposition & Synthesizer
Eliad Wagner (catalyst), Komposition & Synthesizer
Fritzi Haberlandt, Schauspiel
Vidina Popov, Schauspiel
Svenja Liesau, Schauspiel

Leitung - Roderick Cox
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
tauchgold - Text, Konzept, Regie

Premiere: 22.04.2023, Haus des Rundfunks, Berlin